Erkrankungen

Sucht ✕
Bei Suchterkrankungen ist eine gründliche Diagnostik zur Abklärung der Art und Schwere der Sucht und ihrer Folgeschäden sowie möglicher Begleiterkrankungen (z.B. ADHS, Depression) erforderlich. Die gleichzeitige Behandlung der eventuell bestehenden, zusätzlichen psychiatrischen Störung hat wesentlichen Einfluss auf den Erfolg der Abhängigkeitsbehandlung. Am Anfang der Akutbehandlung stehen Beratung und Klärung der Motivation im Vordergrund.
In der anschliessenden Langzeitbehandlung gibt es gemäss den individuellen Bedingungen und Therapieplänen verschiedene weitere Vorgehensweisen: Ambulante Entwöhnungsbehandlung bzw. ambulante Langzeitbetreuung, Besuch von Selbsthilfegruppen oder Vermittlung in eine Einrichtung zur stationären Entwöhnung. Über sämtliche Behandlungsphasen erstreckt sich eine motivationale Therapie.

Angsterkrankungen ✕
Angststörungen sind sehr häufige seelische Erkrankungen, bei denen in den vergangenen 20 Jahren eine deutliche Zunahme zu beobachten war. Es ist davon auszugehen, dass 15 – 20% aller Menschen voraussichtlich einmal in ihrem Leben von einer Angststörung betroffen sind. Die Symptome überschneiden sich in manchen Bereichen mit den Symptomen einer Depression.
Die häufigste Angststörung ist die soziale Phobie, gefolgt von einfachen Phobien, der Panikstörung mit Agoraphobie sowie der generalisierten Angststörung.
Eine Angststörung liegt vor, wenn die Ängste:
- ohne wirkliche Bedrohung auftreten oder
- auch nach Beseitigung einer realen Bedrohung andauern,
- zu lange, unangemessen stark und zu häufig auftreten,
- mit körperlichen Beschwerden verbunden sind,
- mit einem Verlust der Kontrolle über Auftreten und Verlauf verbunden sind,
- ausgeprägte Erwartungsängste (“Angst vor der Angst”) zur Folge haben,
- zur Entwicklung eines Vermeidungsverhaltens im Umgang mit objektiv ungefährlichen Situationen führen und mit einem starken Leidensdruck verbunden sind.

Zwangsstörung ✕
Zwangsstörungen gehen mit einem Erleben einher, gezwungen zu sein, bestimmte Gedanken zu denken oder bestimmte Handlungen auszuführen, ohne sich dagegen wehren zu können. Damit sind typischerweise Angst und Unbehagen, sowie teils Ekel, verbunden. Die Gedankeninhalte sowie die Handlungen werden dabei von den Betroffenen als unsinnig erlebt und nehmen viel Zeit in Anspruch. Wer unter Zwängen leidet, bewertet den Inhalt seiner Gedanken strenger als andere und fühlt sich stärker für sie verantwortlich. Menschen mit einer Zwangsstörung berichten von einer permanenten Alarmbereitschaft. Es gibt kaum mehr Momente der Ruhe und Gelassenheit.
Folgende Zwänge können im Rahmen einer Zwangsstörung auftreten: Wasch- und Putzzwang (Angst vor Kontamination), Kontrollzwang, gedankliche Zwänge sowie zwanghaftes Horten und Sammeln.
Die Therapie von Zwangsstörungen beinhaltet, Gedanken als solche zu erkennen und sich zunehmend von ihnen distanzieren zu lernen und wieder vermehrt Vertrauen in das eigene Erleben zu fassen. Mittels Übungen lernen Betroffene, Zwangshandlungen nicht auszuführen und können so die Erfahrung machen, dass die befürchtete Katastrophe nicht eintritt. Dies ermöglicht es ihnen, sich wieder dem zuzuwenden, was ihnen im Leben wirklich von Bedeutung ist.

Persönlichkeitsstörung ✕
Jeder Mensch ist eine Persönlichkeit mit ausgeprägten Eigentschaften, Stärken und Schwächen. Sie machen ihn zu einem einzigartigen Individuum. Infolge von Traumatisierung oder Belastung könnten Persönlichkeitsveränderungen auftreten.
Von einer Persönlichkeitsstörung spricht man, wenn der oder die Betroffene in seinen Grundeigenschaften, Einstellungen und Verhaltensweisen erheblich von anderen abweicht und dadurch mit sich und seiner Umgebung dauerhaft in Konflikt steht. Dies beeinträchtigt den Betroffenen Ziele und wirkt sich negativ auf die Lebenszufriedenheit aus.
Als Symtome können auftreten:
- reduzierte Funktions- und Leistungsfähigkeit im sozialen und beruflichen Umfeld
- starke Unausgeglichenheit, emotionale Labilität, Kränkbarkeit
- impulsives Verhalten
- selbst-schädigendes Verhalten
- häufige Krisen und Ängste
- Beziehungsschwierigkeiten und Konflikte mit Bezugspersonen und am Arbeitsplatz
Die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen
Die verschiedenen Therapien und Behandlungsansätze zielen auf eine emotionale Stabilisierung und eine Verbesserung von Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge ab. Weitere Ziele sind:
- Abbau von selbstdestruktiven Beziehungs- und Verhaltensmustern, auch durch Einüben alternativer Verhaltensweisen
- Bearbeitung von innerpsychischen Konflikten, Belastungen und Traumatisierungen
- Entspannung
- Angehen von psychosozialen Belastungen, Verbesserung der Kommunikation mit Bezugspersonen

Depression ✕
Die Depression ist die häufigste psychische Erkrankung, die sich in unterschiedlichen Beschwerden zeigt. Die verschiedenen Symptome sind:
- Energie- und Antriebsmangel
- Gefühl- und Freudlosigkeit/ Interessenverlust/ gedrückte, pessimistische oder gereizte Stimmung
- Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit
- Suizidgedanken
- Schuldgefühle/ Selbstvorwürfe
- Konzentrationsstörung
- grübelndes Gedankenkreisen
- innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Appetitveränderungen
- sozialer Rückzug
Diese Symptome wiederum können zu Spannungen in Beziehungen sowie zur Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit führen.
Die Therapie von Depressionen besteht darin, das Leben der Betroffenen wieder aktiv zu gestalten und negative Denkmuster abzubauen. Zusätzlich vermittelt die Psychotherapie Strategien, die den Betroffenen helfen sollen, wiederkehrende Symptome ihrer Depression frühzeitig entgegen zu wirken. In der Psychotherapie wird auch den Ursachen für die Entwicklung der Depression genauer auf den Grund gegangen.
Eine gezielte Behandlung reduziert die depressiven Symptome, fördert Ressourcen und steigert die Lebensqualität.

Burnout ✕
Burnout beschreibt das Gefühl des «Ausgebrannt-Seins», im Sinne einer seelischen, geistigen und körperlichen Erschöpfung.
Burnout kann als Folge von chronischen Stress entstehen, oft in Form von Überlastung oder Konflikten am Arbeitsplatz. Hinzu kommen familiäre und persönliche Faktoren wie eine eigene hohe Anspruchshaltung.
Betroffene fühlen sich häufig überfordert, müde, schnell reizbar, energielos. Einigen fällt es schwer, sich zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen und zweifeln an sich. Manche leiden unter Schlafstörungen und körperlichen Beschwerden wie Magen-Darm-Beschwerden, Herzproblemen oder Rückenschmerzen.
In der Behandlung eines Burnouts geht es darum Stress abzubauen und Ressourcen im Umgang mit Stress und Anforderungen aufzubauen. Es ist bedeutend, die Behandlung individuell auf die Patientin und den Patienten abzustimmen. Es geht zunächst um Entlastung und im Weiteren um Veränderungen bei der Arbeit, in der Lebensgestaltung und in der persönlichen Entwicklung.

Psychosen ✕
Hier ist die eine gründliche Diagnostik erforderlich. Die Symptome von Schizophrenien und Psychosen können durch eine sorgfältige medikamentöse Behandlung in Kombination mit einer Psychotherapie in der Regel gut behandelt werden. Es ist von grosser Bedeutung, eine möglichst gut verträgliche, nebenwirkungsarme medikamentöse Therapie zu finden.
Die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung wird durch eine individuelle Unterstützung ergänzt.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ✕
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach einem traumatischen Erlebnis auftreten kann. Betroffene erleben das Trauma immer wieder in Form von belastenden Erinnerungen, Albträumen oder Flashbacks.
Häufige Symptome sind das Wiedererleben des Traumas, Vermeidungsverhalten gegenüber traumaassoziierten Reizen, negative Veränderungen in Stimmung und Kognition sowie erhöhte Erregung und Reaktivität. Betroffene können sich emotional taub fühlen und Schwierigkeiten haben, enge Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen.
PTBS kann nach verschiedenen traumatischen Ereignissen auftreten, darunter körperliche oder sexuelle Gewalt, Unfälle, Naturkatastrophen, Kriegserlebnisse oder der plötzliche Tod eines geliebten Menschen. Nicht jeder, der ein Trauma erlebt, entwickelt eine PTBS.
Die Behandlung der PTBS umfasst in der Regel eine spezialisierte Psychotherapie, wie traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie oder EMDR. Ziel ist es, die traumatischen Erinnerungen zu verarbeiten, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die Lebensqualität zu verbessern.